Tag 704-711 | Chichen Itza, Valladolid, Cenote Zaci, Rio Lagartos, Las Coloradas, El Cuyo, Cenote Choi-Ha, Cenote Sac-Ha, Yucatan, Mexico

Tag 704-711 | Chichen Itza, Valladolid, Cenote Zaci, Rio Lagartos, Las Coloradas, El Cuyo, Cenote Choi-Ha, Cenote Sac-Ha, Yucatan, Mexico

Nach dem Tag voller Cenoten ging es abends noch bis Chichen Itza. Die Ruinen zählen zu einem der neuen 7 Weltwunder und jeder, wirklich jeder will sie sehen. Wir waren dreifach schockiert. Erstmal von den Menschenmassen die zu der archäologischen Ausgrabungsstätte pilgerten, dann von den hunderten von Straßenverkäufern, die ans Auto klopften und vor den Türen darauf warteten, dass man aussteigt. Als drittes schockierte uns der Eintrittspreis, welcher 10x höher war als z.B. Monte Alban in Oaxaca.

Ein Plan musste her, wie wir die Tempel zu Gesicht bekommen, die Massen meiden und weniger Eintritt zahlen. Nach einer Nacht auf einem Hotelparkplatz, wussten wir auch wie:

Für den Abend planten wir die Nachtshow zu besuchen. So würden wir in einem auch noch der Hitze entgehen. Jaro war mittlerweile wieder bei uns und zu dritt ging es Nachmittags mit dem Taxi bis zum Eingang. Für immer noch sehr viel Geld kauften wir Tickets und gingen an einem Straßenstand noch was essen. Um 20 Uhr durften wir dann endlich aufs Gelände und staunten nicht schlecht über die beleuchteten Tempel und die besondere Stimmung. Es waren nicht viele Leute mit uns dort und wir konnten in Ruhe alles anschauen, nur eben im Dunkeln.

Am Ende des Abends sollte es noch eine Projektion auf dem Haupttempel geben, wo die Geschichte der Maya erzählt wird. Wir hatten gemischte Meinungen dazu gehört, wollten es aber natürlich schauen, da es im Eintrittspreis enthalten war. Als wir alle Tempel gesehen hatten und unsere Plätze einnehmen wollten, fing es dann so richtig an zu regnen. Die Projektions-Show fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser und für uns hieß das, dass wir unseren kompletten Eintritt zurück erhalten. Hervorragend! Wir hatten alles gesehen, waren sogut wie alleine und haben dann am Ende nicht mal was bezahlt. Glück muss man haben!

Nachdem wir unser Geld wieder hatten, wollten wir dann ein Taxi zurück zu Bruno nehmen und hatten weniger Glück. So ging es die 5 km im Regen zu Fuß am Highway entlang. Gar nicht cool und sau gefährlich. Für den letzten Kilometer gabelte uns dann doch noch ein Taxifahrer auf.

Weiter ging es am nächsten Morgen nach Valladolid einkaufen und zu der Cenote Zaci, die leider genau wie Chichen Itza zu sehr im Touristen-Korridor liegt und total überlaufen ist. Wir kühlten uns nur schnell ab, bevor wir die 150 km Richtung Küste antraten.

Wir kamen Nachmittags in Rio Lagartos an und fanden an einer kleinen Cenote und einem Restaurant einen schönen Platz. Die Leute dort waren super nett und wir fühlten uns auf Anhieb richtig wohl.

Den Abend ließen wir gemütlich ausklingen, aßen im Restaurant und schauten den Sonnenuntergang. Ziemlich schnell war entschieden, dass wir hier drei Nächte bleiben würden. Nach den ganzen Städten und Touristenattraktionen genossen wir die Ruhe.

Es gab nicht wirklich viel zu tun am Rio. Und so bestanden unsere Tage aus Spaziergängen mit Chico, dem Besuch der Krokodile, einem Spaziergang ins Dörfchen, Schwimmen in der Cenote, Flamingos finden, ein paar Schwätzchen mit Einheimischen und Faulenzen.

Zusätzlich beschäftigte ich mich noch eingehend mit dem Grenzübertritt nach Belize. Ich las alle Regeln, erstellte Reisepläne, recherchierte die Hotels die den Hygienestandards der Regierung entsprechen, sammelte Dokumente zusammen und erstellte die ultimative Checkliste für die Grenze. Unsere Vorfreude stieg mit jedem Tag und wir konnten selbst kaum fassen, dass wir nach 1,5 Jahren Mexico endlich ins nächste Land kommen würden. Wie aufregend!

Dann gings offroad weiter über die Las Coloradas oder auch „pink lakes“ bis ins kleine Dörfchen Cuyo. Die krasse Farbe des Wassers entsteht angeblich natürlich, wie wissen wir aber auch nicht. Auf jeden Fall handelt es sich bei den Becken um Salinen in denen Speisesalz gewonnen wird. An den weißen Bergen fuhren wir vorbei, bevor wir an das rosa Wasser kamen und waren ziemlich beeindruckt von deren Ausmaßen. Wir ließen uns Zeit auf unserer Fahrt durchs Nirgendwo und schliefen eine Nacht mitten auf einer Sandbank zwischen Lagune und offenem Meer. Die Flamingos waren direkt bei uns und je länger wir die Kerlchen beobachten desto mehr fanden wir, dass es ganz schöne Freaks sind. Am lustigsten ist, wenn sie den Moonwalk imitieren und shuffelnd durchs Wasser eiern um Nahrung aufzuwirbeln. Kino vom feinsten und wir genossen den Abend in vollen Zügen.

Nachdem wir genug Flamingos geschaut hatten ging es dann wirklich nach El Cuyo. Die Straße wurde enger und der Bewuchs dichter und wir verpassten Bruno einen ziemlichen Special-Effekt im Lack. Von Vorne bis Hinten besitzt der Gute nun Längsstreifen bzw. Kratzer die uns wohl noch lange erhalten bleiben werden und unsere eh schon milchigen Seitenfenster in der Fahrerkabine sind nun endgültig undurchsichtig.

Mit El Cuyo erwarteten wir ein weiteres verschlafenes Fischerdörfchen und wurden dann ziemlich überrascht. Verschlafenes Fischerdörfchen war einmal, nun ist es ein Kitesurfing Hotspot und so wie es scheint sind in den letzten 2 Jahren die Hotels, Hostels und Restaurants nur so aus dem Boden gestampft worden. Das Dörfchen ist nicht mehr verschlafen und die Hippies haben El Cuyo längst für sich entdeckt. Wir fuhren durch die Hauptstraße und durchquerten das Dorf einmal komplett um an der anderen Seite möglichst weit raus auf den Strand zu fahren.

Dort waren wir wieder komplett alleine und wurden erstmal vom Regen begrüßt. Kurz darauf tauchten freundliche Polizisten auf die uns die Erlaubnis fürs wildcampen gaben und auch noch Tipps für weitere Orte zum Campen gaben. Eine wirklich nette Begegnung. Wir streiften ein wenig durchs Umland und fanden eine Ruine die man kaufen konnte. Kurz träumten wir von unserem eigenen Haus am Meer, bevor uns die harte Realität Mexikos wieder einholte. Ein Besitz in Mexiko ist dann doch nix für uns. Hier gibt es andere Regeln und als Ausländer Grundstück oder sogar Haus zu besitzen birgt so seine Tücken. Spätestens wenn das Kartell klingelt ists vorbei mit Karibik-Romantik.

Nach diesem sehr feinen Abstecher an die Küste ging es dann wieder zurück Richtung Inland und wieder auf die Hauptstraße Richtung Quintana Roo.
In der Regon um Santa Cruz gab es noch einige Cenoten, die auf unserer Liste standen und so freuten wir uns auf die Erfrischung. Als erstes ging es zur Cenote Choi-Ha und diese ist seit dem Tag meine Top 1 auf der immer länger werdenden Liste der Cenoten. Sie ist einfach wundervoll und wir hatten sie komplett für uns alleine. Die Tropfsteine waren riesig, das Wasser super tief und das Becken einfach so groß. Mir fehlen gerade in der Beschreibung die passenden Superlativen, aber die Fotos sagen ja schonmal alles, wie ich finde.

Dann ging es zur Cenote Sac-Ha, die kleiner, aber ganz spannend war, da sich ein Höhlensystem ohne Wasser anschloss, welches wir erkunden konnten. Ins Wasser traute sich übrigens nur Hanno. Irgendwie war das ganz schön gruselig unter die Felsvorsprünge zu tauchen und mir war mittlerweile echt kalt. Die Besitzer der Cenote erlaubten uns außerdem für die Nacht dort zu campen und so machte Chico die ersten Versuche die Freundschaft einer Kuh zu erlangen. Wenig erfolgreich, da die Kuh äußerst desinteressiert an seinen Annäherungsversuchen war.

Die beiden Cenoten waren dann unsere finale Attraktion im Bundesstaat Yucatan. Wir waren nun einen Monat dort und uns wurde definitiv mehr geboten als wir erwartet hätten. Als deutsche Touristen kennt man zwar die Yucatan-Halbinsel als die Urlaubsregion schlechthin, aber meistens drehen sich da die Gespräche um Cancun, Playa und Tulum, die im Bundesstaat Quintana-Roo liegen. Bis auf Chichen Itza und Drumherum empfanden wir die Anzahl der Touristen in Yucatan als wesentlich weniger krass als erwartet. Klar findet man den Tourismus in den Städten und den Hauptattraktionen, aber nur wenige Kilometer davon weg ist nichts mehr los und sogar das freie campen war für uns problemlos möglich.

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