Tag 1242-1260 | Ushuaia, Beagle Channel, Laguna Esmeralda, Rio Pipo, Tierra del Fuego, Argentinien / Parque Pingüino Rey, Bahia Inutil, Punta Arenas, Puerto Natales, Torres del Paine, Magellanes y de la Antarctica Chilena, Chile

Tag 1242-1260 | Ushuaia, Beagle Channel, Laguna Esmeralda, Rio Pipo, Tierra del Fuego, Argentinien / Parque Pingüino Rey, Bahia Inutil, Punta Arenas, Puerto Natales, Torres del Paine, Magellanes y de la Antarctica Chilena, Chile

Nach einer weiteren Nacht in Ushuaia entschieden wir uns dafür in die Pampa zu fahren. Am Beagle Kanal hofften wir ein ruhiges Plätzchen zu finden, wo der Starlink funktioniert, Hanno eine Woche arbeiten kann und ich gesund werde.

Nachdem wir aus der Antarktis zurück gekommen waren, änderte sich die Stimmung bei uns ziemlich. Plötzlich waren wir am Ende der Reise und die Fragen „Wie lange noch?“, „Was kommt jetzt?“ und „Wie geht es weiter?“ kann ganz schön belastend sein.

Am Beagle Kanal passierte daher nicht viel. Hanno arbeitete, wir saßen tagelang im Schneeregen, zwischendurch ein paar Spaziergänge am Meer um den Kopf frei zu bekommen, eine Bergung von anderen Reisenden, Kontakte zu anderen Leuten, die Verschiffen wollen und Leben ordnen. Die Tage verschwammen in einander. Nicht viel zu berichten und deutlich weniger „Glitzer“ als die letzten 2 Wochen auf dem Schiff.

Am nächsten Wochenende wanderten wir dann zur Laguna Esmeralda. Das war dank Regen und Schnee die reinste Schlammschlacht und weniger schön als erhofft. Immerhin entschädigte der Anblick der Laguna uns ein bisschen.
Patagonien und Feuerland erinnert uns schon ganz schön an Kanada und irgendwie auch an Neuseeland. Lustig, dass es so scheint als wären manche Teile der Erde einfach am Äquator gespiegelt. Ganz im Norden und ganz im Süden dieser Erde gibts zumindest tolle schneebedeckte Berge und wunderschöne blaue Seen.

Zurück in Ushuaia hatten wir eine unruhige Nacht auf dem Stadtcampground. Mitten in der Nacht fiel ein Baum knapp neben uns um (zum Glück hatten wir uns in letzter Minute doch für einen anderen Spot entschieden) und am nächsten Morgen hatten wir wieder platte Starterbatterien. Nachdem Bruno nach einigen Stunden und unzähligen Versuchen dann doch startete fuhren wir schnurstracks zu einem Batterieladen. Während Hanno in seinem täglichen Meeting saß tauschte ich die alten Batterien gegen neue, bevor es ein letztes Mal für 3 Nächte an den Rio Pipo ging.
Weiter hieß es arbeiten, Leben ordnen, die Weiterreise und das Ende planen, Ölwechsel und dann noch zum Tierarzt und zweimal zum Veterinärsamt für Chicos Papiere zur Weiterreise nach Chile.

Am nächsten Tag ging es dann den gleichen Weg zurück, den wir vor genau einem Monat hergekommen sind. Ushuaia hat uns gut gefallen. Viele Leute fahren nur hier hin um gesagt zu haben, dass sie das „Ende der Welt“ erreicht haben oder eben weil es heißt: Panamericana von Alaska bis Ushuaia“. Wir finden, Ushuaia ist mehr und hat so einiges zu bieten, von schöner Einkaufsstraße zu netten Restaurants und Cafés über Nationalparks, Wanderwege und schöne kostenlose Campspots.

In San Sebastian gings über die Grenze nach Chile und dann bis zur Bahia Inutil.

Man möge meinen, dass wir genug Pinguine gesehen haben in den letzten Wochen. Ich bin aber der Meinung, dass man nicht genug Pinguine sehen kann. Also stoppten wir noch beim Parque Pingüino Rey und schauten uns die einzige existierende Kolonie von Königspinguinen außerhalb der Antarktis an. Der Guide war motiviert und die Pinguine genauso kurzsichtig und wenig scheu wie ihre Artgenossen in der Antarktis.

Wir schliefen dann noch eine Nacht an der Bahia Inutil, bevor wir die ziemlich teure Fähre nach Punta Arenas nahmen. Als wir aus dem Hafen ausfuhren sprangen Delfine direkt neben dem Boot aus dem Wasser. Ein guter Abschied von Feuerland.

In Punta Arenas versuchten wir vergeblich in der zollfreien Zone eine neue Siebträgerkaffeemaschine zu finden. Leider ohne Erfolg, also musste die alte noch was durchhalten. Wir spendierten ihr noch ein par Reinigungsdurchläufe und hofften das Beste.
Nach einer Nacht an der Hauptstraße zwischen ein paar Bäumen war Hannos Highlight die Bodenstation von Starlink. Wir hatten festgestellt, dass der Starlink nun auch in Argentinien funktionierte und so das Arbeiten leichter machte. In Chile lief er ja eh schon von Anfang an einwandfrei. Wir hofften, dass das für den Rest der Reise so bleibt.

In Puerto Natales stoppten wir für nette Bäckereien und einen weiteren Tierarzt Besuch und zwei Besuche beim Veterinärsamt. Da wir im Zickzack die Grenzen kreuzen würden, besorgten wir uns die besseren Chilenischen Papiere, die für 60 Tage gültig waren und mehrfache Grenzkreuzungen erlaubten. (Die Chilenen akzeptieren die argentinischen Papiere nur einmalig und auch nur, wenn wirklich alles 100% ist. Da sind deutsche Bürokraten nichts gegen… Den Argentiniern ist alles egal.)

Dann gings zum ersten richtigen Highlight von Patagonien. Der Nationalpark Torres del Paine. Wir schliefen eine Nacht vor den Toren des Parks um Chico nochmal Freigang zu gewähren und stellten fest, dass unsere Bremsleitung undicht war. Zum Glück nur eine lose Schraube und nix Ernstes. Mittlerweile hatten wir ein Verschiffungsdatum angepeilt und auch jemanden gefunden der mit uns den Container teilt. Jetzt durfte also nix großes mehr schief gehen, sonst würde es sehr eng werden mit unserem Zeitplan. Bei den Eintrittspreisen des Nationalparks schluckten wir am nächsten Morgen ziemlich und Tiere waren auch nicht erlaubt. Wir erwähnten die Katze also nicht. Chico musste die 2 Tage dementsprechend in der verschlossenen Wohnkabine verbringen. Das gefiel ihm so gar nicht und er protestierte lautstark und mit allen Mitteln wann immer möglich.

Wir wanderten dann Vormittags erst zum Grey Gletscher. Die Wanderung ist kurz und eher ein Spaziergang und der Gletscher liegt in ziemlicher Entfernung. Man kann ihns sehen, aber wenig Details erkennen. Nach der Antarktis war das irgendwie wenig beeindruckend. Trotzdem tat es gut sich mal wieder zu bewegen. Das ist in letzter Zeit etwas kurz gekommen. Am Parkplatz vom Condor Mirador Wanderweg machten wir dann ein Päuschen bevor wir uns den Berg hoch machten um die wahnsinnige Aussicht über große Teile des Nationalparks zu sehen. Wunderschön und wir hatten perfektes Wetter.

Zum Sonnenuntergang ging es noch zum Wasserfall. Die Stimmung war toll und der Sonnenuntergang wie gemalt. Abends schliefen wir am Visitor Center am Base del Torre Wanderweg.


Morgens um 4 Uhr wanderten wir im Stockdunkeln los. Von Hannos Kumpel Robert wussten wir wie voll es wird, wenn die Reisebusse um 8 Uhr auftauchen. Wir wollten also lieber deutlich vor ihnen da sein. Die Wanderung war ca 4 Stunden lang und ging nur Berg hoch. Um 8 Uhr waren wir oben und teilten uns die fantastische Aussicht mit zwei weiteren Pärchen. Perfekt. Wir frühstückten gemütlich, tranken unseren heißen Kaffee und genossen diese wahnsinnige Natur. Unglaublich aber wahr, wir hatten null Wind. Sehr ungewöhnlich für Patagonien und wir freuten uns sehr über diese Tatsache. Wind finde ich glaube ich noch doofer als Regen.

Auf dem Weg wieder runter kamen uns dann die ersten Busse entgegen und wir waren froh, so früh gewesen zu sein. Unvorstellbar dort oben mit den Massen zu stehen. Hat vermutlich dann einfach weniger von der Magie, die wir dort oben kurz nach Sonnenaufgang verspürt hatten.

Chico zu Liebe fuhren wir nach der Wanderung vor die Tore des Parks an einen See, wo wir eine weitere Nacht schliefen, bevor es zur Grenze und wieder nach Argentinien ging.

Torres del Paine war cool, die Landschaft wunderschön, aber der Eintrittspreis und das Management des Parks fanden wir weniger gut. Irgendwie wird hier echt versucht so viel Geld wie möglich aus dem Touristen raus zu quetschen. Selbst für die Toiletten zahlt man nochmal umgerechnet 2 Euro extra. Finden wir nicht gut und ist im direkten Vergleich zu Argentinien echt unsympathisch.
Mal schauen wie es also im argentinischen Teil von Patagonien wird.

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