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Author: Kerstin

Tag 734-742 | Cancun, Chemujil, Cenoten The Pit und Dos Ochos, Laguna Bacalar, Laguna Milagros, Quintana Roo, Mexico

Tag 734-742 | Cancun, Chemujil, Cenoten The Pit und Dos Ochos, Laguna Bacalar, Laguna Milagros, Quintana Roo, Mexico

Die Zeit zu Hause ist geflogen und schwups, saßen wir wieder am Flughafen. Wir flogen Frankfurt – Cancun direkt mit Condor und die entpuppten sich als genau die „Bums“-Airline für die wir sie gehalten haben. 11,5 h Flug, kein Entertainment, Servicepersonal, welches uns sagte, wenn wir was trinken wollen sollen wir gefälligst nach hinten (zum Küchenbereich) kommen und die null verständnis für Chico hatten. Der arme Kerl blieb also in seiner Tasche, die wir allerdings auf den Klapptisch stellten und alle Klappen öffneten.

In Cancun am Flughafen wurden wir dann doppelt rausgepickt, wegen Katze und wegen unserem Gepäck. Wir waren mit 76 kg Gepäck unterwegs. 60 kg davon Ersatzteile. Am Ende kamen wir gut weg und zahlten nur für die Stoßdämpfer und die Lichtmaschine Zollgebühren.
Mit Chico ging alles glatt, da wir alle Dokumente parat hatten. Vor uns war allerdings eine deutsche Auswandererfamilie mit Hund und die waren ziemlich aufgelöst, weil sie keine Dokumente hatten, die die aktuelle Gesundheit des Tieres bestätigte. Wir halfen dann so viel wie möglich und organisierten einen Tierarzt, der das Gesundheitszertifikat am Flughafen ausstellen konnte.

Nathan’s Sohn wartete schon mit dem Auto auf uns und kurz darauf standen wir vor Nathans Villa und konnten unseren Bruno drücken. Die Entfeuchter hatten ihren Dienst getan und kurze Zeit später waren wir schon wieder eingezogen. Den Rest des Abends verbrachten wir mit Gepäck auspacken und Ersatzteile verstauen.
Besonders froh schien Chico, der Bruno einfach nicht mehr verließ seit wir angekommen waren. Auch gut.

Am nächsten Morgen gabs noch Frühstück am Pool und dann kam die Stunde der Wahrheit. Bruno sprang beim ersten Starten an und wenig später sagten wir auf wiedersehen zu Brunos Babysittern und fuhren Richtung Tulum.

Mit neuer Autoversicherung, gefüllten Wassertanks und aufgefüllten Vorräten rollten wir Nachmittags in den Cavelands ein. Hier würden wir ein paar Tage bleiben und Bruno auf Vordermann bringen. Die Cavelands waren perfekt, denn wir hatten unsere Ruhe zum Handwerkern, Chico einen Heidenspaß und es gab gute Duschen und Toiletten.
So arbeiteten wir eine riesen Liste ab. Unsere Lecks im Dach wurden abgedichtet, die Schiebefenster ausgebaut, neuer Filz verklebt und die neuen Fenster eingesetzt, neue Stoßdämpfer hinten verbaut (oh wow, das macht einen Unterschied!), der neue Sensor für die Diff-Sperre eingebaut, ein paar Roststellen wurden behandelt, und es gab einen Satz neue Gummilager für die Lenkung. Auch ein neuer gebrauchter Tacho wurde eingebaut, aber leider ist auch der ohne Funktion. Dafür gab es dann noch Ersatz für den defekten Lichtschalter in der Wohnkabine, neue Bettwäsche und neue Küchenutensilien.

Nach 4 Tagen war alles erledigt und wir planten unsere Weiterreise. Kurz nach unserer Wiedereinreise nach Mexico hatten wir erfahren, dass Belize für ausländische Fahrzeuge öffnet. Jetzt sollte es also wirklich klappen und wieder einmal dachten wir, wie gut unser Heimaturlaub getimed war.
Es regnete auch in den Cavelands regelmäßig und wir mussten feststellen, dass das Fiehzeug in der Regenzeit dann doch auch nochmal größer ist als normalerweise. Als Chico uns einen großen schwarzen Skorpion und eine riesige Zikade anschleppte, wollten wir dann doch lieber weiter.

Als kleine große Belohnung nach all der Arbeit ging es aber erstmal für einen Tag zum Cenoten-Tauchen. Wir wählten The Pit mit über 30m tiefe, einer Sprungschicht wo Süßwasser in Salzwasser übergeht, einer alten Maya-Feuerstelle und alten Tongefäßen. Die Cenote war nach oben offen und ich finde, dass das Lichtspiel sehr schön war. Die Sprungschicht, wo plötzlich 1,5 m komplett milchig sind, fand ich eher gruselig. Highlight für mich war aber der alte Baum auf dem Grund, der umgeben von Wölkchen ist. Die Wolken sind aus Schwefel, sehen aber eins a aus wie die die man im Flugzeug sieht. Als zweites gings in die Dos Ojos Cenote, die vor allen Dingen für ihre engen Höhlensysteme bekannt ist. So ging es hintereinander durch enge Gänge in die komplette Dunkelheit. Wir tauchten in einer Höhle mit Fledermäusen auf und tief im Höhlensystem durch Wälder von Stalagmiten und Stalaktiten. Definitiv eine ganz besondere Höhlenbegehung, die wir keinem Klaustrophobiker empfehlen würden. Unsere Mittaucher Dick und Scott hatten Kameras mit und so gibt es sogar ein paar Fotos und Videoschnipsel.

Nach einer finalen Nacht ging es dann weiter bis zur Laguna Bacalar. Hier blieben wir zwei Nächte, futterten uns durch die Restaurants und chillten im Garten des Hostels.

An Tag zwei liehen wir uns die Fahrräder des Hostels, die man besser nur noch als Zweiräder bezeichnet. Sie besaßen zwar noch zwei Räder, der Rest der Ausstattung eines Fahrrads war allerdings nicht vorhanden (unter anderem so elementaren Dingen wie Bremsen…).

Trotzdem schafften wir es unfallfrei bis zur Cenote Azul und verbrachten dort unseren Nachmittag mit schwimmen und Menschen gucken.

Dann gings zur finalen Nacht in Mexico und das Land machte es uns ein weiteres Mal echt schwer Tschüss zu sagen. Die Laguna Milagros war unglaublich! Der Campingplatz, wo wir unterkamen, war ziemlich rotte, aber der Ausblick machte das alles nichtig. Wir verbrachten den Tag über draußen unter der Strohhütte, im Wasser und in der Hängematte. Fast hätte Hanno wohl alleine weiter fahren müssen, da ich Opfer eines Kokosnuss-Anschlags wurde, als ich friedlich in der Hängematte döste. Gerade so verfehlt, Glück gehabt.

Und das waren nun nach 537 Tagen im Land wirklich die finalen Bilder zu Mexico! Wir können es selbst kaum fassen.

Geschichten von der Straße – Heimat 2021

Geschichten von der Straße – Heimat 2021

Unverhofft kommt oft! So sollte vielleicht unser Motto für diese Weltreise heißen, denn mit einem Plan hat das hier schon lange nix mehr zu tun.

Unverhofft kam nun auch 1 Monat Heimaturlaub. Schon längst träumten wir von zu Hause und so nahmen wir die neuen Umstände, dass Bruno in Belize nicht willkommen ist, hin wie sie sind und buchten unsere Flüge nach Hause. Fast auf den Tag genau waren wir 2 Jahre nicht in Deutschland gewesen. Viel zu lang, wie wohl nicht nur wir finden.
Es gab viele, viele gute Gründe für diese spontane Entscheidung: Familie ist wohl der erste und wichtigste! Videotelefonieren und WhatsApp reicht nun manchmal wirklich nicht aus. Mama und Papa gesund und glücklich in Amsterdam am Flughafen in die Arme zu schließen war einfach pures Glück. Mein absoluter Gold-Moment nach den Strapazen und der Anspannung die mit unserer Rückreise verbunden waren.

3 Stunden später (mit Stop an der Käse-Theke bei Edeka) waren wir zu Hause, welches sich direkt auch wieder so anfühlte. Ab diesem Zeitpunkt war unser Terminplan voll und gespickt mit jede Menge Highlights. Im Nachhinein betrachtet war der Monat viel zu kurz. Wir hätten gerne so viel mehr Zeit für jeden einzelnen von euch gehabt und haben auch längst nicht jeden gesehen, den wir gerne gesehen hätten. Bitte verzeiht uns, dass wir nicht alle unter einen Hut bekommen haben, manchmal von Termin zu Termin hetzten und weniger Zeit hatten als gehofft.

Jedes Wiedersehen war besonders und fantastisch. Es ist gut zu wissen, dass sich manchmal einfach nix ändert, auch wenn man zwei Jahre lang weg war. Ihr alle habt uns mit offenen Armen empfangen und uns wurde wieder einmal klar, warum unser Herz trotz all der Reisesucht für die Heimat schlägt.

In dem Monat zu Hause zog es uns zu unseren Lieblingsmenschen: Zu den Eltern, Brüdern, Verwandten und Freunden. Es gab so viele tolle Momente und es ist unmöglich sie alle zu nennen.
– Wir tanzten auf einer Hochzeit, die maßgeblich den Termin für unseren Heimaturlaub vorgab, da wir sie auf gar keinen Fall verpassen wollten
– besuchten die beste Freundin im Norden, bei der ich am liebsten Monate geblieben wäre
– besichtigten neue „zu Hause“ in Aachen und Köln
– lernten neue Herzensmenschen an den Seiten unserer Liebsten kennen
– trafen unsere kleine Pinky endlich wieder
– beobachteten Chico dabei, wie er einige Herzen im Sturm eroberte
– tranken das ein oder andere Feierabendbier unter Freunden und mit den Eltern
– machten Ausflüge mit der Familie
– lernten einige neue Erdbewohner kennen, die das Licht der Welt während unserer Abwesenheit erblickt haben (und einer sogar während wir zu Hause waren)
– feierten Geburtstage und Grillpartys
– schmausten in unseren Lieblingsrestaurants in bester Gesellschaft
– stießen mit dem ein oder anderen Holunderschnaps an
– entdeckten neue Trends wie Limo-Bier und Naturtrübes Radler
– regten uns über das auf, was man so Musik nennt (Capital Bra????)
– und genossen vor allen Dingen die persönlichen, guten und tiefsinnigen Gespräche, die uns so unheimlich fehlen während wir reisen
– und und und…


Dazu wurde am liebsten immer, ausgiebig und viel gegessen. Und zwar all das, was wir vermisst haben in den letzten 2 Jahren (und das war erstaunlich viel): Schnitzelchen mit Oliven-Zitronensoße, Spaghettieis, Sauerbraten mit Knödeln und Rotkohl, richtiger Käse in jeder Form, Back-Camembert, Fritten und Currywurst, Pflaumenklöße, Nudelauflauf von Mama, Crêpes von Papa, Eistorte von Tante Tina, Reisfladen, Lindtschokolade, Döner, Brot, Brötchen, Schokocroissants und Streuselbrötchen, Leberwurst, Quark, Salami, Nusspli…

Der Monat zu Hause war klasse und wir sind mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück nach Mexico geflogen. Der Abschied fiel schwer und ihr habt es uns definitiv nicht leicht gemacht. Ihr könnt uns glauben, dass zu Hause uns nochmal deutlich gezeigt hat, dass die Heimat, Freunde und Familie durch nix auf der Welt ersetzbar sind.


Danke euch allen für „Heimat“ und „zu Hause” sein, dafür, dass ihr uns mit offenen Armen empfangen habt, für die ganze Liebe und jedes Gespräch, jedes Lächeln und Lachen, jede Kleinigkeit (und „Großigkeit“) mit der ihr uns beschenkt habt, jede Umarmung und jedes normale Zusammensein in dieser komischen Zeit der Pandemie. Danke für jeden Gefallen, den ihr uns getan habt, während wir weg waren und auch in dem Monat zu Hause. Ob Auto leihen, Lieblingsessen zaubern, Katzen sitten, beherbergen, Termine umplanen oder einfach helfen, wenn wir vor Problemen standen. Wir vermissen euch und hoffen wir sehen uns alle bald gesund und munter wieder.


Die Einladung steht weiterhin für jeden von Euch! Kommt vorbei und begleitet uns ein Stück auf unserer Reise!