Tag 53-59 | Calgary, Banff und Jasper Nationalpark, Icefields Parkway, Alberta, Kanada
In Calgary verbrachten wir insgesamt drei Nächte bei einem Freund von Hannos Eltern Heiner und Marlene. Geschlafen wurde aber selbstverständlich in Bruno! Aber wir freuten uns über Waschmaschine, Trockner und Dusche!
Mit etwas Verspätung kam die Reisegruppe bestehend aus Marlene und Heiner und Veronica und Günter Abends in Calgary an. Erst Mal wurden die Kilos an Ersatzteilen ausgepackt, begutachtet und feinsäuberlich in Bruno einsortiert. Auch unsere Aufkleber sind nun da. Ein kleines Dankeschön für all die Menschen, die uns immer wieder helfen, Tipps geben oder einfach nur ein Bier mit uns teilen und an unserer Reise interessiert sind.
Calgary zeigte sich dann die nächsten Tage von einer sehr, sehr schönen Seite. Im Ranking der schönsten Städte liegt die Stadt nun dicht gefolgt von Halifax und Ottawa auf der Poleposition.
Fußgängerzonen (man kann es kaum fassen), viele tolle Grünflächen und Parks, ein großer Zoo mit Auszeichnung, superschöne Architektur, ein toller Hafen mit Cafés und netten Boutiquen und echt viele kulturelle kostenlose Veranstaltungen überall in der Stadt.
Wir ließen es uns gut gehen und Hanno hatte dann noch eine besondere Überraschung für mich. Wir fuhren zu einer Galerie in der ein Bild von einem Bären auf mich wartete. In Winnipeg hatte ich die Bilder der Künstlerin entdeckt mich aber aus Vernunft (wir haben ja nichtmal ne Wohnung wo ichs aufhängen könnte..) dagegen entschieden.
Mein Bär fliegt in Veronicas Koffer schonmal mit nach Deutschland und ich freu mich schon jetzt drauf mich beim Rahmenmacher unseres Vertrauens beraten zu lassen, wie wir den Bären richtig in Szene setzen.
Unsere Abende waren feuchtfröhlich mit dem selbstgemachten Wein unseres Gastgebers und so ist es auch kein Wunder, dass wir den ersten Polizeieinsatz rund um Bruno allemale verpassten.
Ein Nachbar hatte der Polizei gemeldet, dass wir im Viertel campen. So traf Hanno, als er nur schnell was aus Bruno holen wollte, auf zwei nette Polizisten. Die waren vor allen Dingen interessiert am Fahrzeug und am Ausbau und ließen sich mal flott eine Führung durch unser zu Hause geben. Nachdem sie dann genug Fragen zu unserer Route, zu Brunos Performance und zum Leben auf vier Rädern gestellt hatten zogen sie wieder ab und Hanno bat mich Bruno 2 Meter umzupacken, damit wir auf dem Grundstück unserer Gastgebers stehen.
Willkommen bei der Neighbourhood-Watch! Wir sind gespottet! Unglaublich, dass ich diesen historischen Moment verpasst habe!!! Mega coole Cops!
Nach Calgary ging es für 5 Tage in die Nationalparks Banff, Icefield Parkway und Jasper. Definitiv zu wenig Zeit, da hätte man ewig bleiben können. Definitiv zu viele Touristen und bescheuerte Menschen à la: „Oh ein Bär, ich steig mal schnell aus und lauf ihm entgegen“.
Banff-Stadt war ne Vollkatastrophe, Jasper ne Spur entspannter. Aber hey, es geht um die Natur, die Tiere und all die fantastischen Seen, Berge und Gletscher. Wir wanderten so viel es ging! In Banff landeten wir auf einem Campground mit Bäralarm und begegneten der schwarzen Fellnase auch prompt. Wir schauten uns natürlich auch die einschlägigen Touriatraktionen an: Lake Louise, Lake Maligne, den Gletscher auf den Icefields, diverse Wasserfälle, Kantons, Hotsprings… Es ist wahnsinnig schön hier. Wir bestiegen in den Tagen den einen oder anderen Berg und umliefen den ein oder anderen See (zumindest halb). Den ersten Bergaufstieg gaben wir uns am ersten Tag um 19 Uhr Abends gute 2 Stunden zu spät in einsetzender Dämmerung. Wir Idioten! So jammerte ich vom ersten bis zum letzten Kilometer und Hanno machte seine Prüfung zum Motivationscoach. Nach 5 km, 700 Höhenmetern und 1,5 Stunden später standen wir auf der Spitze des Sulphur Mountain. Pünktlich zum Sonnenuntergang. Oh, nice! Mit der Gondel und nem heißen Kakao gings dann kostenlos wieder runter.
Im Icefield Parkway steuerten wir einige Seen und Wasserfälle an. Vom großen Gletscher waren wir eher schockiert. Es fahren da Busse drüber, die sich Wege in das bisschen übrig gebliebene Eis fräsen. Die Leute ignorieren alle Schilder und latschen auf dem Gletscher rum. Irgendwie blöd… Wir fuhren zügig weiter.
In Jasper begegneten wir dann auch Elchen und Kojoten und legten uns mit einer wütenden Bergziege an. Wir nahmen dann einen anderen Weg anstatt die Konfrontation zu suchen.
Auch in Jasper bestiegen wir wieder einen Berg. Wieder 700 Höhenmeter, dieses Mal gut gelaunt. Auf dem Bergkamm angekommen fühlten wir uns wie die Könige der Welt, der Wind pfiff, das Wetter klarte auf und man konnte unglaublich weit sehen. Scheinbar hatte die Ziege von unten ihren Verwandten oben Bescheid gegeben, wir wurden auf dem Bergkamm wieder von einer angriffslustigen Ziege verfolgt und ergriffen erneut die Flucht. Zur Belohnung gings am Fuße des Berges noch in die Miette Hotsprings.
Den Abend ließen wir mit Bier und Cider unter dem unendlichen Sternenhimmel ausklingen. Man sah sogar die Milchstraße! Schon zwei Monate sind wir jetzt auf Achse! Die Zeit fliegt.
Es wurde uns das erste Mal so richtig bewusst: Man haben wir es gut!
2 Gedanken zu „Tag 53-59 | Calgary, Banff und Jasper Nationalpark, Icefields Parkway, Alberta, Kanada“
Ich lasse mal liebe Grüße hier, fühlt euch gedrückt. Die bilder sind so wunderschön. Eure Laura ❤️
Hallo Kerstin und Hanno,
schön, an Euren Erlebnissen teilzuhaben! Die Bilder aus Banff und Jasper wecken bei uns alte Erinnerungen aus den 90ern. Lake Louise und Chicken wings…
Weiterhin gute Reise mit Bruno!
Liebe Grüße, Ulla und Christian