Tag 1214-1222 | Puente del Inca, Paso Los Libertadores, Mendoza, Argentinien / Colina, Santaigo de Chile / Paso San Clemente, Maule, Chile / Ruta 40, Paso Pehuenche, Zapala, Neuquén / Bariloche, Circuito Chico, El Foyel, Rio Negro / Facundo, Chubut / Caleta Olivia, Jaramillo Petrified Forests National Park, Reserva Provincial Geologica Laguna Azul, Paso de Monte Aymond, Santa Cruz, Argentinien / Primavera, Paso San Sebastian, Magallanes y de la Antarctica Chilena, Chile

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Die ellenlange Überschrift unseres Blogs lässt es schon ahnen: Es ging mit Volldampf südwärts! Ganze Regionen und Bundesstaaten ließen wir links und rechts liegen. Ushuaia, wir kommen! 10 Stunden täglich am Steuer waren in der nächsten Woche keine Seltenheit.

Von Mendoza aus gings zum Sonnenaufgang los und über den nächsten Pass von 4000 m. Zur Mittagspause hielten wir an der Puente del Incas, vertraten uns die Beine und nahmen dann am Paso Internacional los Libertadores die Grenze nach Chile. Auf dem Weg trafen wir dann auch noch Brunos Bruder und hielten für ein kurzes Foto bei der Gendarmerie, die nur anfänglich etwas irritiert von uns war.

Da die Schlange an der Grenze sehr lang war und die Chilenen so super gründlich die Autos auf Lebensmittel kontrollieren, dauerte es eine halbe Ewigkeit. Endlich in Chile fuhren wir bis es dämmerte ins Nirgendwo in der Region Colina. Die Aussicht war schön, leider parkten wir mitten in der Pampa zwischen Bergen von Müll. Fast in jedem Land finden wir diese eigentlich wunderschönen Orte mitten im Nichts, die Menschen finden und dann einvernehmlich als Mülldeponie missbrauchen. Schade!

Am nächsten Morgen gings dann rein nach Santiago de Chile. Google Maps fand es witzig uns unzählige Male im Kreis über die Stadtautobahnen zu schicken und ich war heilfroh, dass Hanno Bruno durch den Stadtverkehr quetschte. Bei DHL gabs dann im Austausch gegen ungerechtfertigte Importgebühren (die wir zähneknirschend bezahlten) endlich unsere Ersatzteile. Unter Anderem ein neuer Deckel für unser Kühlflüssigkeitsresevoir und siehe da, Bruno hält wieder seine Temperatur. Manchmal kann es so einfach sein. Gut, dass wir mittlerweile quasi das komplette Kühlersystem erneuert haben und es nur an einem blöden Deckel lag.

Von Santiago de Chile aus zeigte das Navi deprimierende 3500 km bis Ushuaia an. Das wollten wir in einer Woche schaffen. In Deutschland ist das locker machbar, in Südamerika eher nicht. Wir stellten in den nächsten Tage neue Tageskilometer-Rekorde und Fahrstundenrekorde auf.

Wir frühstückten noch schnell bei Starbucks und tankten bevor wir uns auf den Weg zur nächsten Grenze im Süden machten. Kurz hatten wir überlegt auf chilenischer Seite bis nach unten zu fahren, aber hohe Mautgebühren, Diesel zum dreifachen Preis, Lebensmittel zum doppelten Preis und die anhaltenden unkontrollierten Waldbrände bei Bio Bio im Süden überzeugten uns schnell wieder rüber nach Argentinien zu fahren.

Abends kamen wir im Bundesstaat Maule in San Clemente an der Grenze an. Wir schliefen in den Bergen, gingen noch eine Runde mit Chico spazieren und nahmen am nächsten Morgen die Grenze. Landschaftlich war die Fahrt der Hammer und erinnerte uns an die Lagunenroute in Bolivien, nur mit angenehmeren Höhen und besseren Straßen.

In Argentinien folgten wir dann mehreren Tagen der Ruta 40 südwärts. Den ersten wirklichen Stop gönnten wir uns in Bariloche. Hier feierten wir, dass wir Patagonien erreicht haben. In Bariloche kauften wir ein und dann gings ins Umland zur berühmten Patagonia Brauerei. Bier findet Hanno gut, Essen und Service enttäuschten uns. Aber der Ausblick machte es wieder gut. Auch Bariloche wirkt echt schön und vielleicht werden wir hier in ein paar Wochen nochmal halten, bevor es Richtung Buenos Aires geht. Wahnsinnig tolle Landschaft! Abends drehten wir noch eine Runde über den Circuito Chico bevor wir bis tief in die Nacht weiter fuhren.

Tankstellen waren rar. Zum Glück fährt Bruno quasi auch mit Frittenfett und wir mussten uns keine Sorgen um die fragwürdige Qualität des Diesels machen, den wir da in der Pampa bekamen. Internet war ebenfalls rar und Hanno verzweifelte so manches Mal mit Laptop auf dem Schoß auf dem Beifahrersitz. Einige Schotterpisten bremsten uns zusätzlich aus, aber nach 4 Tagen kamen wir am Atlantik an. Die Atlantikküste hatten wir das letzte Mal mit Sarah und Tobi in Kolumbien, kurz nach der Verschiffung, gesehen. Das fühlt sich so Ewigkeiten her an, ist aber in der Tat erst ein knappes Jahr her.

Hier schalteten wir nochmal einen Gang runter und schauten uns in Caleta Olivia die Seelöwen-Kolonie an. Es bleibt dabei, dass uns die Wildtiere und Natur auf dieser Reise am allerglücklichsten machen. Wir blieben länger und schauten uns das soziale Miteinander der Kolosse an. Super interessant! Auch einen Magellan-Pinguin entdeckten wir im Meer. Der wurde von den jungen Seelöwen ganz schön geärgert.

Nachmittags gings weiter bis zum Nationalpark Jaramillo. Dort fuhren wir querbeet offroad in die Steppe und fanden einen tollen Spot an einem ausgetrockneten Flussbett. Wir erkundeten die Gegend mit Chico, beobachten die Wildtiere und fühlten uns so lange wohl bis es anfing zu regnen. Sandiger Boden, ausgetrocknetes Flussbett, um uns rum Berge, Dauerregen, nee lieber nicht. Also schlüpften wir nochmal aus dem Bett und in die Fahrerkabine und brachten uns auf festen Untergrund an der Straße zum Park in Sicherheit.

Morgens schauten wir uns dann die versteinerten Bäume im Nationalpark an und wurden fast vom Winde verweht. Sehr ungemütlich, aber alleine für die ganzen Wildtiere (Guanacos, Nandus, Maras) auf dem Weg hierher hatte es sich doch irgendwie gelohnt. Auch die versteinerten Bäume waren durchaus spannend, aber die hatten wir schon mehrfach gesehen und irgendwie bleibt es dabei, dass Steine fotografieren Papas Job bleibt, wenn wir mit ihm verreisen.

Wir fuhren dann wieder den ganzen Tag durch und erreichten am nächsten Tag die Grenze Monte Aymond. Hier funktionierte endlich unser Starlink-Internet wieder (den Argentinien leider weiterhin blockiert) und während Hanno arbeitete, organisierte ich unsere „Weiterreise“ nach der Ankunft in Ushuaia.

Dann ging es über die Grenze nach Chile und das Navi zeigte nur noch knapp über 500 Kilometer bis Ushuaia an. Bruno machte gut mit und langsam schien unser Ziel echt greifbar.

Unser Tag in Chile war lang, da die Grenzbeamten es wieder sehr genau mit den Kontrollen nahmen und viele andere Menschen ebenfalls an der Grenze warteten. Es war Karneval und Feiertag.

Im Dunkeln nahmen wir dann noch nach 2 Stunden Warten eine der letzten Fähren über die Magellanstraße und suchten uns direkt auf der anderen Seite einen Campspot am Straßenrand. Die erste Nacht in Feuerland war unspektakulär und windig.

Am nächsten Morgen stand dann die letzte Grenze an. Paso San Sebastian. Dann hätten wir es echt geschafft. 20 Landgrenzen seit Kanada und wir waren final im südlichsten Bundesstaat Tierra del Fuego, Argentinien angekommen. Fast schon Grund zu feiern. Wir entschieden uns dagegen und verschoben das Feiern lieber noch ein paar Tage.

Mittlerweile stieg nämlich echt die Vorfreude, aber auch die Nervosität. Das Ende der Straße, Ushuaia, der südlichste Ort der Welt, all das war plötzlich zum Greifen nah. Nach über 3,5 Jahren! Nach wie vor komisch, dass plötzlich das Ziel das Ziel ist und nicht mehr der Weg. Ich kann nicht mehr zählen wie oft wir gedacht haben, dass wir es niemals packen bis hier unten zu fahren: Getriebeschaden in Kanada, Pandemie in Mexiko, gelängte Steuerkette in Mexiko, zweimal Borreliose in Mexiko, geschlossene Grenzen in Zentralamerika, kaputte Dieseleinspritzpumpe und vermurkste Bremsscheiben in Costa Rica, immer wieder fehlende Ersatzteile und Ärger mit dem Zoll, Verschiffungsdrama in Panama, Hafenarbeiter, die Bruno aus dem Container fallen lassen in Kolumbien, Proteste und Aggressionen in Peru, und und und. Dazu kommen all unsere Zweifel, Ängste, finanzielle Herausforderungen, Heimweh, und alle möglichen persönlichen Ups und Downs, die sich leider auch auf so einer Reise nicht vermeiden lassen.

Und trotz aller Hürden war es endlich soweit. Zeit zum Ankommen, Revue passieren lassen und zum durchatmen und feiern. Der nächste Blog wird vermutlich also etwas emotionaler und ein kleiner Rundumschlag der letzten Jahre auf Achse.

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