Das Abenteuer ist vorbei. Gerade noch auf Bali, schon sitzen wir wieder in Aachen. Das ging schnell. Zu schnell für meinen Geschmack.
Marcus hat uns Silvester vom Flughafen geholt und Bine uns ein wundervolles Willkommensfrühstück beschert.Das war wundervoll und fühlte sich so an, als wären wir nie weg gewesen. Schön, dass solche Dinge dann doch so bleiben wie sie waren. 🙂
Dann gings in die Wohnung. Dort standen wir erst einmal vor einem riesen Haufen Zeug, welches wir unser eigen nennen…und keine Sekunde vermisst haben. Im Rucksack war doch alles was wir brauchten! Es fühlte sich einfach komisch an. Fremd, vollgestopft unangenehm beengend. Am liebsten wären wir auf dem Absatz umgedreht und zum nächsten Flieger.
Nun sind wir schon 2 Tage hier. Der Großteil ist gewaschen, die erste Nacht im eigenen Bett hinter uns. Was geblieben ist, ist definitiv die Sehnsucht wieder abzuhauen. Der Alltag hat uns erwischt wie eine gewaltige Ohrfeige. Ziemlich uncharmant: kalt, nass, dunkel und verdammt ungemütlich. Jeder Tag ist vollgestopft bis oben und Montag geht der Alltag richtig los. Bei Hanno beginnt die nächste Prüfungsphase, bei mir das Arbeitsleben.
Was uns momentan bei Laune hält sind die Erinnerungen und Fotos und der Plan für eine nächste Reise in hoffentlich naher Zukunft.
In Gili Air haben wir das Leben genossen. Ausgeschlafen, auf der Terrasse gefrühstückt, uns auf die gemieteten Fahrräder gschwungen und ab an den Strand. Unsere Tage bestanden aus Schnorcheln, ziemlich gutem, wenn auch teurem, Essen und auf den Sonnenliegen faulenzen.
Am 23.12. gings dann Richtung Weihnachtsaccomodation. Die Company bei der wir das Speedboat gemietet hatten war allerdings richtig großer Mist. Unangekündigter Zwischenstop auf Gili T, nasses Gepäck, unfreundliche Mitarbeiter, ein Stop mitten auf dem Meer weil der Fahrer entweder ein Tier gerammt hat oder das Riff und dann als wir dachten schlimmer geht nicht, haben sie auch noch unser frisch gekauftes Bild von einem balinesischen Künstler verloren. But nobody cares und auch wenn sich die möglichen Aufenthaltsorte unseres Kunstwerkes auf 3 (Offices und Boot) beschränken, hat sich bis jetzt niemand die Mühe gemacht mal zu gucken. Traurig, besonders für die kahle Wand überm Klavier, wo wir das Bild schon hängen gesehen haben.
Von unserer Bleibe in Lembongan wurden wir dann zum Glück positiv überrascht. Super nettes Personal, toller Pool mit Ausblick, tolle Bungalows mit Sea- und Sunriseview. 🙂
Weihnachten haben wir dann damit verbracht uns am Pool einen richtig schönen Sonnenbrand zu braten. Abends dann noch mit den Familien telefoniert und die von Hanno mitgebrachten Geschenke ausgepackt. Das war schön, aber wir waren echt wenig weihnachtlich unterwegs.
Am ersten Weihnachtstag haben wir einen viel zu teuren, unprofessionellen Schnorcheltrip vom Hotel gebucht. Den hätten wir uns besser gesparrt und langsam dämmerte uns warum die Zimmer so günstig waren. Wir befanden uns in the middle of nowhere und das Personal verstand sich darin dies auszunutzen. Wir waren auf deren Service angewiesen: Laundry für über 10€ (normal sind 3), Schnorcheltrip für mehr als den doppelten Preis zu den Anbietern im Hafen und auch noch ohne irgendwelche Leistungen des Guides, Rollershuttle ins Dorf für unverschämt viel Geld, teures, qualitativ nicht wirklich gutes Essen,…
So sank unsere Stimmung ziemlich auf den Tiefpunkt. Abends war ein Christmasdinner geplant (schlecht und überteuert…klar…) Das fiel dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Regen, Unwetter, Sturm,… So ging unser Tag so zuende wie er bis dato war. Ziemlich mies.
Den letzten Tag in Lembongan wollten wir dann noch mal nutzen um die schlechten Eindrücke los zu werden. Wo mit am besten? Klar tauchen. Pünktlich wurden wir von der Tauchbasis abgeholt. Mit nem Dirtbike, von dem ich dann auch noch runtergefallen bin. Juhu. An der Tauchbasis sank beim Anblick des ziemlich kaputten, schlecht gepflegten Materials schnell meine Laune. Kaputter Neopren und Schuhe und das obwohl wir im Vergleich richtig viel bezahlt haben. Mehr als in Komodo und Lombok und da war das Material gut, quasi neu, und der Service fantastisch. Das Boot der Tauchschule sah dann ähnlich wie mein zerfetzter Neopren aus. Aber immerhin waren wir nur zu zweit mit unserem Tauchlehrer.
Erster Tauchgang war dann auch ok. Viel gesehen, gemütlich getaucht…nur das Breefing vor dem Tauchgang und die Kommunikation während des Tauchgangs fehlten komplett. Der zweite Tauchgang wuchs sich dann zur Katastrophe aus. Üble Strömung, ein Guide der nicht mit der Situation umgehen konnte und dann bekam ich auch noch Panik. Nicht gut unter Wasser mit nem Guide der nicht reagiert. Hanno hat dann versucht mich zu beruhigen und wir wollten einfach nur rauf und raus aus dem Wasser. Das wurde aber vom Guide nicht akzeptiert und da er der einzige mit Tauchcomputer war, mussten wir weiter. Eine schreckliche halbe Stunde unter Wasser. Endllich wieder an der Oberfläche fehlte vom Boot jede Spur, dafür gab es übel Wellen und wieder ein Guide der keinen Schimmer hat was er tut. Nach einer halben Ewigkeit die wir gegen die Strömung und das Abtreiben gekämpft hatten, tauchte endlich das Boot auf.
Ich stand völlig unter Schock, Hanno bestand darauf sofort zum Hafen zu fahren und der Guide wollte ernsthaft den nächsten Tauchgang hinterher schieben. Da musste Hanno dann laut werden. Zurück an Land haben wir dann noch ein klärendes Gespäch mit dem Guide gehabt, der meiner Meinung nach absolut unkompetent ist (mich würde es nicht wundern, wenn er überhaupt keinen Tauchschein hat) und dann ging es zurück zum Hotel. Das Erlebnis musste erst einmal verarbeitet werden. Da dachten wir nach unserem Schnorcheltag gehts nicht schlimmer und dann kommt sowas. Was ist die Lehre daraus? Ganz klar: Sparen für einen Tauchcomputer, damit wir beim nächsten Mal bei so nem Guide selbst handeln können!
Beendet haben wir den letzten Tag auf der Insel dann aber mit einem Highlight. Wir waren im besten Restaurant der Insel essen. Aperetif, Vorspeise, Hauptgang, Nachtisch, Absacker. Das ganze mit Meerblick, romantisch zum Sonnenuntergang und abschließendem Spaziergang am Strand. Defintiv unser verspätetes wundervolles Weihnachten!
Heute gings dann leider mit der selben beschissenen Speedboatcompany zurück nach Bali und wieder war die Fahrt alles andere als reibungslos. Ausgefallener Motor und absolut bescheuerter Steuermann mit waghalsigen Manövern.
Nun sind wir zurück in Kuta. Final Desitnation. 3 Tage bleiben. Hier habe wir heute dann vor allen Dingen nach einem Ersatz für unser verlorenes Bild gesucht, waren aber noch nicht erfolgreich. Der Homestay in dem wir sind ist gut, mit Pool, zentral, aber trotzdem ruhig. Morgen und Übermorgen sind jetzt gemütliche Tage geplant, ein bisschen shoppen, Strand, entspannen. Lembongan war ja nur bedingt entspannt.
Am 30.12. gehts dann mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause. Von Indonesien, wie wir es hier in den Touristenhochburgen erlebt haben halten wir aber eh sehr wenig uns sind dann doch ganz froh weg zu kommen. Da hatte ich echt schönere Fleckchen auf der Reise. Unglaublich, dass drei Monate bald rum sind.