Tag 16-22 | Ottawa, Ontario, Kanada

Tag 16-22 | Ottawa, Ontario, Kanada

Ottawa oder auch „Odawah“ wie man hier zu sagen pflegt.
Odawah, du bist wirklich schön. Da wir eine Woche totschlagen mussten, bis es mit Bruno weiter gehen konnte, hatten wir Zeit Ottawa genauer zu inspizieren. Und wir sind total verliebt. Eine ganz hervorragende Hauptstadt hat Kanada da! Bei unserem ersten Besuch standen wir ja leider Vollzeit in der Werkstatt.

Wir wohnen, da die kostengünstigste Variante, in einem leeren Zimmer im Stundentenwohnheim. Das ist so naja, aber eben günstig. Unser Mietwagen steht vor der Tür, denn ohne geht es hier nun leider wirklich nicht. Der ist leider nicht so günstig…

Mittwoch und Donnerstag haben wir, nachdem wir unser Pensum an Ersatzteilrecherche und Baumarktbesuchen geschafft hatten, damit verbracht die Stadt zu erkunden. Downtown ist wirklich wunderschön. Alte Gebäude, eine kostenlose Lichtshow, ein Foodmarket, schöne Sträßchen, Wasser,…

Ottawa hatte dann am Wochenende noch was ganz besonderes auf Lager. Das Blues-Fest. Das größte kanadische Festival auf dem Gelände des War Museums. Wir fackelten nicht lange und besorgten uns nen 3-Tages-Pass. Nachdem wir hörten, was unser Paket aus Deutschland mit UPS kosten sollte, waren wir eh desillusioniert, dass wir finanziell sanft aus dem Desaster rauskommen…

Also ab aufs Festival, wo wir „Odawah“ und seine Menschen nochmal sehr genau und ausführlich kennen lernten:

  • In Kanada kommt man scheinbar mit Klapp-Campingstuhl zum Festival und es gibt extra Bereiche vor der Bühne, wo man mit den Stühlen sitzen darf. Buch oder Zeitung sind auch dabei und es wird während des Konzert entspannt geschmökert.
  • Liebstes Fußoutfit jedes Alters und Geschlechts sind definitiv die Adiletten oder Birkenstocks. Wohlgemerkt mit Socken! Wer die Socken am weitesten Richtung Knie hochgezogen bekommt, hat gewonnen.
  • In Kanada ist Canabis seit November legal. Bei Snoop Dogg auf dem Konzert waren wir definitiv passiv breit. Alter Schwede, hier kifft ja jeder!
  • 1 Dose Bier kostet krasse 9$ (6,5 €) und wird grundsätzlich nur im Doppelpack gekauft. Dabei wird die Dose immer vom Verkäufer geöffnet und dann erst an den Käufer übergeben.
  • Kanadier sind vollkommen schmerzfrei was Dixie-Klos betrifft.
  • Bei den Mädels heißt es: Es wird nur ein Kleidungsstück als Oberteil getragen: entweder BH oder Top. Niemals beides gleichzeitig. Ja! die laufen hier im BH rum oder im Negligé!
  • Bei den Hip-hop Mädels ist auch das lange T-Shirt voll im Trend. Natürlich ohne was drunter, weder BH noch Hose. Das sind 1A so Werbe-shirts die man im Bierkönig auf Malle in XL bekommt. Bei mir laufen die unter der Kategorie „Schlaf-t-shirt – für die Öffentlichkeit ungeeignet“. Absolut verrückt.
  • Es gibt mehr Körperformen in Nordamerika als wir uns als Europäer vorstellen können. Anatomie ist hier ein viel „komplexeres“ Thema.
  • Man ist nie zu dick für eine Hotpan!
  • Vor dem Klo steht man an und eine Security-Frau zählt herauskommende Damen und lässte genau so viele neue Damen rein.
  • Wu-tang Clan war wohl das schlechteste Konzert was wir jemals gesehen haben. Und wir dachten das wäre niemals zu „toppen“. Immerhin hatten wir „Zugezogen Maskulin“ live gesehen.
  • The Offspring bei strahlend blauem Himmel und sehr entspanntem Publikum war definitiv ein Highlight. The dirty Nil vorher waren auch echt nicht schlecht. Alexisonfire war uns ne Spur zu viel gegröle aber definitiv der Headliner des Tages, wenn man sich die Publikumsmenge so anschaut.
  • Die Kanadier lieben Schlange stehen. Bildet sich eine kleine Schlange entsteht ein Rudelverhalten und die Schlange verlängert sich gefühlt in wenigen Sekunden ums vielfache. Ist diese dann abgearbeitet existiert dann keine Schlange mehr und keiner zeigt mehr Interesse an der angebotenen Ware.
  • Backstreet`s back, alright! Mein absolutes Highlight. Sonntag abend spielten 2 Stunden die Backstreet-Boys. Das Konzertgelände platzte aus allen Nähten. Wir standen aber gut und man muss sagen, dass die alten Herren eine richtig gute Show abgaben.
  • Auf dem Festival ist Platz für jeden. Kinder, Hunde, Behinderte, Teens, Opis und Omis, Familien, Freaks,… Wir haben uns echt wohl gefühlt und selten so eine große Toleranz erlebt.
  • Auch in Odawah gehört zu jedem guten Festival ein ordentliches Gewitter mit evakuiertem Festivalgelände.
  • Es gibt eine Plattform für junge, unbekannte Künstler. Denen wird die Möglichkeit gegeben vor großem Publikum zu spielen. So hörten wir zufällig Konzerte von Mia Kelly und Kyle Ivan. Respekt! Richtig so, dass die ne Bühne bekommen und gehört werden!
  • Es gibt immer einen Ort zum chillen. Ob in Liegestühlen, im Gras vor einer Bühne, am Ufer. Die Kanadier mögen es gemütlich.

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