Tag 803-805 | Alegría, Usulután / Suchitoto, Cinquera, Cuscatlan, El Salvador
Ein bisschen wehmütig verabschiedeten wir uns vom Pazifik. Die Wellen in Las Flores waren einfach perfekt für unser Niveau gewesen.
Es ging ins Inland und erst mal wieder Richtung Norden. Erster Stop war, nachdem wir kurz eine Runde durch Berlin gedreht hatten, Alegría. Das Dörfchen ist am Wochenende überlaufen von Touristen, unter der Woche ist aber tote Hose. Nachdem wir auf der Aussichtsplattform waren suchten wir eine ganze Weile nach einem Café. Nach mehreren gescheiterten Versuchen wurden wir fündig und es gab Bananenbrot, hausgemachte Limo und heiße Schokolade. Gratis bekamen wir einen fantastischen Ausblick übers Tal.
Dann gings weiter zur Laguna Alegría. Erstmal nur Berg auf, denn unser Ziel war ein Vulkankrater. Nachdem Bruno ordentlich gearbeitet hatte, schafften wir es über den Kraterrand. Der Ausblick war fantastisch und wir freuten uns über diesen besonderen Campspot. Wer kann schon behaupten im Krater eines Vulkans gecampt zu haben?
Wir suchten uns einen schönen versteckten Spot und erkundeten die Gegend. Hanno packte dann auch noch flott die Drohne aus. Es war faszinierend zu sehen wie es im Wasser blubberte. Wir folgten dem Geruch von Schwefel und fanden einen heißen, dampfenden Fluss der in den See führte. Man konnte gerade noch so seine Finger ins Wasser stecken ohne sich zu verbrennen. Kurz darauf stolperten wir, bestens vorbereitet wie immer, in Flipflops über Schwefelfelder. Super spannend, auch wenn der Geruch auf Dauer Kopfschmerzen machte. Der Park hatte bis 5 Uhr Abends auf und irgendwie wurden die Touristen mal wieder wie magisch von Bruno angezogen. So mussten wir sogar noch eine Entführung von Chico verhindern, da er sich mit all seinem Charme an einen Katzenliebhaber schmiss. Der Mann wollte dem armen kleinen Kätzchen natürlich nur helfen. Wird Zeit, dass Chico wieder mit Halsband rumläuft. Sonst kommt der ausversehen doch noch abhanden, weil er den leidenden Kater mimt.
Dann kam die Dämmerung. Es war eh schon einigermaßen frisch in Alegría, aber dann wurde es kalt. Wir stiegen das erste Mal seit langer Zeit auf lange Klamotten um. Sogar inklusive Socken! Wir genossen die Ruhe und die unglaublich intensiven Farben bei Sonnenuntergang und hatten eine echt tolle Nacht.
Am nächsten Morgen ging es weiter bis nach Suchitoto. Dort gabs dann erst mal Mittagessen und Zitronenkuchen in einem Kunstcafé. Die Ausstellung hatte leider wegen Umbauarbeiten geschlossen aber der umliegende Park und das Restaurant waren echt schön.
Frisch gestärkt ging es dann zum Wasserfall. Der stand bei Hanno ganz groß auf der Liste, da er aus besonders geformten Steinen besteht. Die sind alle hexagonal. Hat irgendwas mit schnellem Abkühlen von Lava und besonderen Bedingungen mit Spannungen beim Aushärten zu tun. Ich glaub der bekannteste Ort für dieses Phänomen ist Nordirland, wo es eine Küste gibt, die aus den hexagonal geformten Steinen besteht.
Eigentlich wollten wir gerne am Wasserfall campen, aber der Besitzer wollte 15 US$ dafür haben, dass wir auf dem Parkplatz am Highway stehen. Weder Toiletten noch sonstwas dabei. Hörte sich nicht so toll an und war uns definitiv auch zu teuer. Wann immer möglich versuchen wir solchen Wucher nicht zu unterstützen, also fuhren wir weiter.
Einen Platz für die Nacht fanden wir dann in Cinquera am Eingang eines Eco Parks. Hier bezahlten wir 10 US$ inklusive Eintritt für den nächsten Tag.
Es war ruhig und regnete in strömen, also verzogen wir uns ins Auto und ließen den Tag gemütlich mit einem Film ausklingen.
Am nächsten Morgen um 8 Uhr starteten wir dann unsere Wanderung durch den Park. Wir stiegen hoch bis zum höchsten Punkt, überquerten ein paar Flüsse und genossen die doch einigermaßen angenehmen Temperaturen. Bei schönem Wetter gibt es hier auch ein paar Naturbecken zum Baden, aber der ganze Regen hatte das Wasser wenig ansprechend in matschbraun gefärbt.
Mittags waren wir dann zurück am Auto und es ging weiter bis zum Lago Coatepeque.