Tag 1045-1053 | Ibarra, Laguna Yahuarcocha, Imbabura / Quito, Pichincha, Ecuador

Tag 1045-1053 | Ibarra, Laguna Yahuarcocha, Imbabura / Quito, Pichincha, Ecuador

Von der Grenze in Tulcan ging es auf direktem Wege nach Ibarra. Wir stoppten am Baumarkt und suchten vergeblich nach Luftentfeuchtern für Brunos Monate ohne uns. Dafür fanden wir einen gut bestückten Supermarkt und zufällig auch Hans, Brunos Babysitter für die nächsten 80 Tage.
Nach einem kurzen Plausch mit Hans auf dem Parkplatz ging es weiter zum Tierarzt. Vor uns und Chico lag eine ganz schön heftiger Prozess. Schritt eins konnten wir abhaken mit der ersten Vorstellung beim Tierarzt. Chico war froh, als es endlich zum Campground ging. Schritt zwei war eine Banküberweisung, die erledigten wir auch noch schnell. Der Rest würde kurz vor Abreise folgen.

Aber erst einmal ging es zu Hans und seiner Finca Sommerwind. Hier würde Bruno auf uns warten, während wir in Deutschland sind. Wir wurden nett begrüßt und fühlten uns sehr wohl.

6 Tage lang nannten wir den Campground unser zu Hause. Es gab noch einiges zu erledigen vor der Abreise. Am ersten Abend hieß es aber erst einmal entspannen. Mit Hans und einer weiteren Reisenden versackten wir vor dem Kamin, während es ordentlich regnete. Die deutsche Community ist gut vertreten und so gab es Kölsch, Schnitzel mit Pommes und Salat, Kasseler mit Rotkohl und Kartoffelpüree.

Die nächsten Tage klotzen wir dann ran. Es wurden Dinge vermaßt, die wir ersetzen wollten, eine Inventur des Werkzeugs und der Ersatzteile gemacht, alles gewaschen was wir in Bruno fanden, eine Einkaufsliste erstellt und defekte Teile am Auto aufgeschrieben. Selbstverständlich belohnten wir uns noch das ein oder andere Mal mit Köstlichkeiten wie Brüsseler Waffeln, Brotzeitplatten und deutschen Bieren.

Dann gings nochmal nach Ibarra und Chico hatte seinen großen Check beim Tierarzt inkl. Parasitenbehandlung und einer Auffrischungsimpfung. Nach gefühlten Stunden waren wir mit seitenweise Papier bewaffnet auf dem Weg zur offiziellen Veterinärsstelle. Dort sollten wir alles klären, um am Flughafen Chicos Exportpapiere zu bekommen. Der Beamte war langsam, aber nett, und konnte uns sogar schon die Export-Papiere ausstellen und aushändigen, was uns den Stopp am Flughafen am Abflugtag ersparte. Das nahm Druck raus und zurück an der Finca stand dann unsere letzte Nacht an.

Am nächsten Vormittag wurde Bruno dann umgeparkt und in bester Gesellschaft abgestellt. Wir verstauten die Surfbretter, klemmten den Strom ab und packten Bruno in eine Plane. Dann gings los. Bepackt mit Rucksäcken und Katze wurden wir von einem Fahrer der Finca nach Quito gefahren.

Auf dem Weg machten Hanno und ich uns unabhängig voneinander so unsere Gedanken. Würde der Fahrer uns töten, weil er vollspeed in den Gegenverkehr rast, würde er jemand anderen auf dem Weg umbringen, würde Chico das Auto vollkotzen, oder doch eher wir oder würde in der nächsten Kurve das gesamte Auto auseinander fallen und so unsere Fahrt vorzeitig beenden? Was ein Trip. Puh! Wir waren froh, als wir am Hostel ankamen und zur Ruhe kommen konnten.

Unsere Essensbeschaffung am Abend war das reinste Desaster. Nur Fastfood-Ketten, super aufdringliche Restaurantangestellte auf den Straßen und super überteuerte Restaurants. Am Ende blieb es bei einer matschigen Pizza, einem Schokobrownie und zwei Bier im Hostelzimmer.

Am nächsten Morgen versuchten wir es mit einem Frühstück im Business-Distrikt der Stadt. Es sah chic aus und das Lokal genau mein Ding, aber die Qualität war leider auch nur so medium.

Wir wurden einfach nicht warm mit Quito. Das lag vielleicht auch am Wetter. Es war eiskalt und regnete permanent. Anstrengend. Das Hostel hatte natürlich keine Heizung und so zogen wir ein paar Schichten mehr an und Chico verbrachte die Tage unter der Decke.

Nachmittags gings dann mit dem Bus bis in die Altstadt. Wieder versuchten wir Quito was schönes abzuverlangen. Wir fanden zwar schöne Kirchen und alte Architektur, aber sonst sehr viele kaputte, bettelnde Menschen, Dreck und Lärm. Hm. Unser Essen für den Abend bestand dann aus Empanadas Grande. Die konnten bis auf „Grande“ und Fett nicht viel. Wir geben es auf mit dem kulinarischen Hochgenuss in Quito.

Nach zwei Nächten Quito ging es dann zum Flughafen. 16 Stunden Flug standen vor uns. Wir flogen mit KLM und schon am Gate wurde Chico persönlich von den Flugbegleitern und dem Kapitän begrüßt. Gefühlt der halbe Flughafen kannte eh innerhalb kürzester Zeit Chicos Namen und er bekam die ein oder andere Streicheleinheit. Fing gut an. Nicht so cool war, dass wir in Guayaquil (planmäßig) zwischenlandeten und alle das Flugzeug für 1,5 Stunden verlassen mussten, solange die Volltanken und Essen einladen. Nervig. Wir verbrachten die Zeit auf dem Boden am Terminal, da es nicht genug Sitzplätze gab.

Dann gings endlich weiter. 12 Stunden bis Amsterdam. Die Flugbegleiter waren nett und setzten zwei Leute um, damit wir eine Dreierreihe für uns hatten. Wir wurden gut versorgt und immer wieder stoppten die Flugbegleiter um zu fragen, wie es Chico geht. Nett! Chico verbrachte den meisten Teil der Reise auf meinem Schoß, gut verborgen von der Decke. Eigentlich ist es nicht erlaubt, dass er seine Tasche verlässt, aber beim Nachtflug war er gut getarnt.

Mittags um 13 Uhr landeten wir ziemlich k.o. auf europäischen Boden. Gepäck kam zügig und Chicos Anmeldung beim Zoll ging auch schnell und unkompliziert. Es hatte uns ja auch ganz schön Nerven und Dollar gekostet alles für seine Einreise zu besorgen… u.a. ein Tollwut-Antikörpertest mit 3 Monaten Vorlaufzeit und Blutproben-Versendung in die USA, damals noch von Panama aus.

Von Maike und Alexander wurden wir dann am Flughafen eingesammelt. Die zwei brachten uns die letzten 250 km sicher nach Hause und kochten abends sogar noch unser Wunschessen: Kartoffeln mit Fischstäbchen und Spinat. So kanns doch starten mit dem Heimaturlaub.

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