Tag 9 | Montreal, Québec, Kanada
In Montreal hatten wir die erste ungemütliche Nacht. Zwischen Truckern und Pennern auf dem Walmart Parkplatz. Auch daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen, wenn wir mit kleinem Budget reisen wollen.
Umso mehr freuten wir uns auf Frühstück mit Mama und Papa in deren Hotel. Das erste mal auf unserer Reise seit Halifax hörten wir deutsche Töne. Schön, dass wir Mama und Papa hier trafen. Die zwei waren schon seit 2 Wochen in Kanada unterwegs und sind am Vorabend spät in Montreal gelandet. Es gab viel zu erzählen. Nach nem leckeren Frühstück und dem Luxus der Hotel-Dusche gings dann auf Sightseeing Tour durch Montreal. Es war ganz schön heiß und auch der Wind fehlte in der dicht bebauten Innenstadt leider komplett.
Montreal bot, wie auch Québec schon, sehr viel kostenlose Unterhaltung an öffentlichen Orten. So landeten wir in einem Einkaufszentrum in dem ein Festival statt fand. Weiter gings bis zum Hafen und dann gemütlich wieder Richtung Parkplatz.
Montreal fühlte sich größer an als Québec. Wikipedia verriet uns dann auch, dass hier doppelt so viele Menschen wohnen. Erste Millionenstadt, die wir in Kanada besuchten.
Was hängen geblieben ist: unendlich viele Baustellen. Auf gefühlt jeder Straße, viel Stau, viel Gestank und die Hitze.
Nachmittags gings dann mit Bruno weiter Richtung Ottawa. Darauf freute ich mich persönlich sehr, denn von Angie und Co. hatte ich schon viel Gutes über Ottawa gehört und war gespannt, obs uns dort auch so gut gefallen würde.
Bis 20 km vor Ottawa lief alles wie am Schnürchen. Der Fahrer hatte die glamouröse Aufgabe das Lenkrad gerade zu halten und das Gaspedal durch zu drücken (die Highways sind hier irgendwie alle mit dem Lineal gezogen und es ist super wenig Verkehr, 100kmh Höchstgeschwindigkeit bekommen wir mit Bruno bei Rückenwind und bergab gerade so hin) und der Beifahrer hatte die Aufgabe zu lächeln und zu winken. Truckerfahrer überholen uns in Zeitlupe, strecken den Daumen in die Luft, die Herren der Schöpfung in ihren SUVs fahren an uns ran, kurbeln das Fenster runter und brüllen uns irgendwelche Fragen „Unimog?“ „From Germany?“ zu und die Harleyfahrer grüßen uns mit Shaka-Zeichen.
Kurz vor der Tankstelle machte dann unser Getriebe richtig fiese Geräusche. Wir fuhren tanken und ließen Bruno eine Stunde zum Abkühlen. Wieder sprang er erst nach weiteren gefühlten Stunden wieder an. Das Getriebe blieb laut und machte uns Sorgen. Mit 60-80kmh und am Ende schweißgebadet schleppten wir uns bis nach Ottawa. Immer wieder zwischendurch mahlte und klongte es markdurchdringend im Getriebe. Das tat richtig weh in unseren Herzchen. Wir campierten dann auf dem Canadian Tire Parkplatz (sowas wie ATU und genauso „gut“). Aus dem Abend machten wir das beste mit Thai Curry und Recherche zu Brunos Wehwehchen.